FAQ - Kläranlage

Kläranlage

1. Allgemeine Fragen zur Kläranlage

Werksführungen sind prinzipiell möglich. Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf um einen genauen Ablauf und die Rahmenbedingungen zu besprechen

Aktuellen Stellen- und Ausbildungsangeboten finden Sie auf der Homepage der Stadt Metzingen.

Auf der Kläranlage gibt es unter anderem den Ausbildungsberuf Fachkraft für Abwassertechnik, doch dieser wird auf der Kläranlage Metzingen aktuell nicht angeboten.

2. Abwasserreinigung in der Kläranlage

Gemäß § 54 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist Abwasser das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften verändertes Wasser und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser). Dazu kommt das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser). Als Schmutzwasser gelten auch die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfällen austretenden und gesammelten Flüssigkeiten.

Jeder Mensch verbraucht ca. 120 l Wasser am Tag. Diese nutzt er für die unterschiedlichsten Anwendungen (Körperreinigung, Kochen, Toilettenspülungen etc.). Doch was passiert eigentlich mit dem verunreinigten Wasser / Abwasser, wenn es den Haushalt verlässt?

Abwasser wird durch Rohrsysteme abgeführt und gelangt so in die öffentliche Kanalisation.  In der Mischkanalisation wird das häusliche und gewerbliche Abwasser gemeinsam mit dem Regenwasser, welches auf versiegelten Flächen (z. B. Strassen und Dächer) anfällt, in einen Kanal geleitet.

Das Abwasser gelangt über den Mischwasserkanal in die Kläranlage.

Die Kläranlage Metzingen verfügt über 3 Reinigungsstufen. Diese sind unter dem Punkt Klärwerk detailliert aufgelistet.

Nein, in einer Kläranlage gibt es keine Möglichkeit zu baden. Es ist auch gefährlich einfach in eines der Becken zu springen, da Maschinen- und Anlagenteile auch teilweise unter der Wasseroberfläche eingebaut sind. Weiterhin gibt es auf der Kläranlage auch Becken, in denen aufgrund des hohen Sauerstoffgehaltes, alles was schwerer als Luft ist, zu Boden sinkt.

Bei den Rückständen der Abwasserreinigung wird unterschieden zwischen Rechengut, Sandfanggut und Klärschlamm. Das Rechengut wird als Hausmüll entsorgt. Der Sand wird recycelt und z.B. im Straßenbau wieder verwendet. Aus dem Klärschlamm in den Falltürmen wird Klärgas gewonnen, welches Mithilfe der Blockheizkraftwerke verstromt wird. Der ausgefaulte Schlamm wird entwässert und der sogenannte Filterkuchen wird in Zementwerken mitverbrannt.

Herkömmliches Toilettenpapier zerfällt im Abwasser schnell während Feuchttücher (Tampons, Windeln o.ä.)  reißfester sind. Feuchttücher lassen sich in der Toilette wegspülen, können sich aber auf dem Weg zum Klärwerk in Abwasserpumpen oder Engstellen in der Kanalisation festsetzen, da sich diese nicht wie Toilettenpapier auflösen. Mit der Folge. dass Abwasserpumpstationen in der Kanalisation, die auf dem Weg zur Kläranlage erforderlich sind, zeitweise ausfallen und mühselig  gereinigt werden müssen. Dies Verstopfungen haben enorme technische wie finanzielle Auswirkungen für die Betriebe, welches sich auch in der Festlegung der Abwassergebühren der Kommunen niederschlägt.

Nein, leider nicht. Die Kläranlage besitzt hochmoderne Rechenanlage jedoch holen diese alle Grobstoffe aus dem Abwasser. Die Grobstoffe werden danach über eine Presse geführt, dadurch sind alle o. g. Artikel defekt.

3. Abwasser und Auswirkungen

Für das Metzinger Klärwerk gelten die Grenzwerte der Wasserrechtlichen Einleiterlaubnis. Diese geben strenge Grenzwerte für Phosphor-, Stickstoff- und kohlenstoffhaltige Verbindungen vor, die im Metzinger Klärwerk alle eingehalten werden. Das gereinigte Abwasser kann somit ohne Gefährdung von Flora und Fauna in den Fluss wie die Erms eingeleitet werden.

Es entspricht jedoch nicht den Vorgaben aus der Trinkwasserverordnung, die weitaus strengere Grenzwerte und vor allem auch mikrobiologische Parameter vorgibt.

 

Ein Klärwerk reinigt das Abwasser derart, dass danach nur wenige Stoffe enthalten sind, die das Gewässer belasten. Hierzu zählen die sauerstoffzehrenden Kohlenstoffverbindungen und die Nährstoffe. Je nach Parameter können 70 bis 95 Prozent der Inhaltsstoffe entnommen werden. Das sorgt dafür, dass die Gewässerqualität auf einem guten Niveau ist und sich die Lebewesen im Gewässer wohl fühlen.

Nein, das gereinigte Wasser am Ablauf der Kläranlage entspricht nicht Trinkwasserqualität.

Sollte es in der Erms Unterhalb der Kläranlage zu einem Fischsterben kommen, kann dies auf einen Störfall in der Kläranlage zurückzuführen sein. Ein Normalfall ist dies Definitiv nicht. Sollten Sie ein Fischsterben feststellen melden Sie sich umgehend bei uns. Damit wir ggf. auf unbemerkte Störfälle reagieren können.